Tele-Objektive: Entferntes nah heranholen
Hole weit entfernte Motive mit einem Tele-Objektiv ganz nah heran und/oder profitiere von dem vielseitigem Brennweitenbereich eines Telezoom-Objektivs.
Alles, was über die Standardbrennweite von 50 mm hinausgeht, führt uns in das Gebiet der Tele-Objektive. Sie vergrößern (weit entfernte) Motive und sind somit das bevorzugte Werkzeug von Wildlife- und Sportfotograf:innen, werden aber auch in anderen Bereichen wie der Landschaftsfotografie und der Porträtfotografie vielseitig eingesetzt.
Aufgrund ihrer Länge und Konstruktion sind Tele-Objektive schwer und daher schwieriger zu handhaben. Lichtstarke Tele-Festbrennweiten mit großer Blendenöffnung sind teuer, bieten aber eine erstaunliche Qualität.
Telezoom-Objektive hingegen bieten etwas mehr Flexibilität, besitzen aber auch eine variable Blende: Das heißt, dass ein Objektiv, das bei kürzester Brennweiten-Einstellung zum Beispiel Blende f/4,5 bietet, am anderen Ende des Brennweitenbereichs wahrscheinlich Blende f/5,6 oder f/6,3 aufweist.
Kurze Belichtungszeit für Actionsfotos
Eine nützliche Faustregel besagt: Fotografierst du aus der Hand, wähle mindestens eine Verschlusszeit, die der verwendeten Brennweite entspricht, um Verwacklungen zu vermeiden und ein scharfes Bild zu erhalten.
Als Beispiel: Arbeitest du mit einer Brennweite von 400 mm, sollte die Verschlusszeit mindestens bei 1/400 s liegen. Moderne Bildstabilisierungssysteme bringen diese Regel zwar zum Teil ins Schwanken, jedoch sind Tele-Objektive aufgrund ihres schweren Gewichts sehr viel anfälliger für Erschütterungen während dem Belichten – und es kann sich deshalb lohnen, auf möglichst kurze Belichtungszeiten zu setzen.
Möchtest du auf Nummer sicher gehen, ist die Verdopplung der Verschlusszeit die bessere Herangehensweise: Bei 400 mm sollte die Belichtungszeit also mindestens bei 1/800 s liegen.
Wichtig: Je nach Motiv kann es natürlich sein, dass du noch schneller fotografieren musst, um Unschärfe zu vermeiden.
Vielseitigkeit
Ein 70-200-mm-Objektiv, wie das Nikon Nikkor Z 70-200mm f2,8 VR S oder das Canon RF 70-200mm f2,8L IS USM, ist eines der beliebtesten Telezoom-Objektive. Dieses ist für ein Telezoom nicht nur relativ leicht, sondern lässt sich auch leicht bedienen und schnell fokussieren.
Vor allem sticht jedoch die Vielseitigkeit dieses Objektivs im mittlereren Brennweitenbereich hervor: Während sich mit den kürzeren Brennweiten kontextbezogene Fotos machen lassen, kann man mit dem oberen Brennweitenbereich starke Nahaufnahmen von entfernten Motiven einfangen.
Für noch mehr Flexibilität kannst du das 70-200 mm mit einem 1,4-fachen oder zweifachen Telekonverter erweitern und erreichst den Brennweitenbereich eines 105-300-mm- oder eines 140-400-mm-Objektivs – und das bei sehr geringem Zusatzgewicht.
Ein Nachteil: Mit einem Telekonverter wirst du etwas Licht „verlieren“ – circa eine Blende mit dem 1,4-fach- und zwei Blenden mit dem Zweifach-Konverter.
Profi-Tipp: Bildstabilisator
Viele Tele-Objektive verfügen über einen eingebauten Bildstabilisator (IS) oder Vibrationsreduzierer (VR). Ist dieser eingeschaltet, erhöhst du die Chancen auf scharfe Aufnahmen erheblich – insbesondere wenn du dazu gezwungen bist, eine längere Verschlusszeit als ideal zu verwenden.
Der Bildstabilisator ist ein Element, das elektronisch gesteuert wird und unerwünschte Objektivbewegungen ausgleicht, die die Bildschärfe beeinträchtigen könnten.
Ist der Bildstabilisator eingeschaltet, verbraucht er Akku. Schalte ihn daher aus, wenn er nicht benötigt wird – zum Beispiel, wenn du mit einem Stativ fotografierst.
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