11.06.2022

Objektive: Top-Tipps für maximale Bildqualität

Die Technologie moderner DSLR– und DSLM-Kameras ist erstaunlich. Die Qualität einer jeden Aufnahme wird jedoch nicht nur durch die Verarbeitungsleistung der Kamera oder die Anzahl der Pixel des Sensors bestimmt, sondern vor allem auch durch das Auge deiner Kamera – sprich dem Objektiv, das du aufschraubst.

Wir verraten, was du wissen musst, um die Leistung deiner Objektive zu maximieren und die beste Bildqualität zu erzielen.

Das Objektiv bestimmt nicht nur, wie weit oder eng der Bildwinkel ist, sondern auch wie viel von der Szene vor der Kamera scharf abgebildet werden kann.

Ersteres wird durch die Brennweite bestimmt – die fest oder variabel sein kann – und Letzteres durch die eingebaute Blende, die mehr oder weniger Licht auf den Kamerasensor fallen lässt.

Du möchtest deine Fotografie auf die nächste Ebene bringen beziehungsweise deinem Fotoalltag und Portfolio mehr Abwechslung schenken?

Dann könnte sich der Kauf einer neuen Optik lohnen. Denn eine Auswahl an unterschiedlichen Objektiven ermöglicht dir nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch kreativen Spielraum, den du benötigst, um starke Aufnahmen zu machen, unabhängig von dem Genre oder deinem Stil.

Hol alles aus deinem Objektiv

Es gibt einige Fakten, die du kennen und beachten solltest, um die beste Leistung aus deinem Objektiv herauszuholen und die beste Bildqualität zu erzielen – unabhängig davon, welches Objektiv du gerade verwendest.

Natürlich sind nicht alle Objektive in Bezug auf ihre Qualität und Leistung gleich, jedoch lassen sich auch mit relativ preiswerten Objektiven großartige Bilder machen.

Licht sammeln und es präzise auf die Sensorebene der Kamera fokussieren, das leisten alle Objektive, jedoch wird die Qualität der Ergebnisse besser, wenn du bestimmte grundlegende Techniken anwendest, die das optische System darin unterstützen, die beste Arbeit zu leisten.

Ob eine Festbrennweite eine bessere Qualität bietet als ein Zoom-Objektiv wird seit Jahren diskutiert. Dank moderner Technik ist der Unterschied minimal.

Der richtige AF-Modus

Wie groß das Potenzial deines Objektivs auch sein mag, es wird kein gutes Bild entstehen, wenn du nicht auf die richtige Stelle im Motiv fokussierst.

Das mag zwar offensichtlich klingen, jedoch ist es ist überraschend einfach, Fehler beim Fokussieren zu machen – vor allem, wenn man den falschen Autofokusmodus gewählt hat.

Möchtest du zum Beispiel ein statisches Motiv scharf einfangen, sollte die Modus-Wahl auf One-Shot (Canon) oder AF-S (Nikon) fallen.

Drückst du den Auslöser in diesem Modus halb durch, fokussiert deine Kamera einmal auf das Motiv und speichert die Schärfeeinstellung so lange, bis du auslöst oder neu fokussierst.

In dem AF-Modus AI-Servo (Canon) oder AF-C (Nikon) hingegen wird der Autofokus entsprechend der Bewegung des Motivs nachfokussiert, sobald du den Auslöser halb herunterdrückst und das Motiv fixierst.

Deshalb ist der kontinuierliche Autofokus der richtige Modus, wenn du ein bewegtes Motiv fotografierst– egal, ob einen Vogel im Flug oder ein Auto auf der Straße.

Optische Mängel

Kein Objektiv ist perfekt, und jedes Modell kann optische Fehler in seiner Konstruktion aufweisen.

Dies führt zu einer Beeinträchtigung der Bildqualität, die sich in Form einer Verdunkelung zu den Bildrändern hin (Vignettierung), einer Krümmung von Linien, die eigentlich gerade sein sollten (Verzeichnung), oder Farbsäumen an kontrastreichen Rändern (chromatische Aberration) zeigt.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich diese Fehler dank der Fortschritte bei der Objektivkonstruktion und moderner Nachbearbeitungstechniken mit Rohdaten einfach reduzieren oder sogar komplett entfernen lassen.

Viele moderne RAW-Softwares verfügen über eine Datenbank mit bekannten Objektiven.

Indem die Software auf die Daten des verwendeten Objektivs zugreift, kompensiert sie optische Probleme und korrigiert sie automatisch.

Bei den meisten Programmen muss man nur ein paar Kästchen aktivieren, um die Fehler zu beheben und die optische Qualität erheblich zu verbessern. Aus diesem Grund lohnt es sich, immer in RAW zu fotografieren.

„Sweet Spot“ finden

Die Fähigkeit eines Objektivs, feine Bilddetails zu erkennen, wird als Auflösung bezeichnet. Dieses ändert sich je nach verwendeter Blende, da einige Blendenwerte unschärfere Ränder ergeben als andere.

Der sogenannte „Sweet Spot“ ist der Blendenwert, bei dem das Objektiv sein maximales Auflösungsvermögen erreicht und feine Details so deutlich wie möglich darstellt.

Bei den meisten Objektiven liegt dieser „Sweet Spot“ bei mittleren Blendenwerten – in der Regel etwa drei Blendenstufen von der kleinsten Blendenöffnung des Objektivs entfernt.

Wenn der höchste Blendenwert deines Objektivs beispielsweise f/22 lautet, erhältst du mit f/8 die beste Klarheit beziehungsweise Auflösung.

Möchtest du die bestmögliche Bildqualität in Bezug auf Detailreichtum und Auflösung erzielen, solltest du ein Stativ verwenden, das Objektiv parallel zum Motiv ausrichten, genau fokussieren und mit diesem mittleren Blendenwert fotografieren.

Fotografiere unbedingt mit Gegenlichtblende, denn diese verhindert die Bildung von Streulicht, das sonst die Bildqualität durch interne Reflexionen beeinträchtigt.

Profi-Tipp: Streulicht vermeiden

Wenn eine Lichtquelle direkt auf die Frontlinse eines Objektivs trifft, wird das Licht im Inneren des Objektivs reflektiert, wodurch sich der Kontrast verringert und möglicherweise Streulicht im Bild entsteht.

Natürlich kann dieses Streulicht deinem Bild auch das gewisse kreative Extra schenken, jedoch ist es nicht immer erwünscht.

Viele Objektive werden mit einer Streulichtblende – auch Gegenlichtblende genannt – geliefert (du bekommst sie aber auch bei uns), die das Objektiv quasi „abschirmt“.

Verwende diese Gegenlichtblende, um Streulicht zu vermeiden und die beste Bildqualität zu gewährleisten.

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