28.11.2020

Geniale Fotos mit Blitzlicht

Ein direkter, kamerainterner Blitz führt häufig zu wenig ansehnlichen und eher unprofessionellen Bildern. Aus diesem Grund solltest du ihn lieber meiden und statt dessen künstliches und natürliches Licht in perfekter Harmonie vereinen. Gerade in der Porträtfotografie ist dies oft der Schlüssel für erfolgreiche Bilder. Wir verraten dir ein paar pfiffige Tipps und Tricks zur Umsetzung. Lass dich inspirieren und hebe deine Porträtfotografie auf ein neues Niveau.

Der subtile Blitz

Blitzlicht hilft uns, das Motiv zu beleuchten und in Szene zu setzen. Dabei muss es jedoch nicht zwangsläufig erkennbar sein. In der Fotografie kommen primär drei Lichtquellen zum Einsatz: das natürliche, teils harte oder diffuse Licht der Sonne, künstliches Licht, etwa von einer bestehenden Quelle wie einer Lampe, Kerzen oder Scheinwerfern, und das Licht, das der Fotograf in Form von Blitz- oder Dauerlicht in das Bild einbringt. Als Fotografen wollen wir oft Licht hinzufügen, damit wir steuern können, wo und wie das Licht einfällt. Zusätzliches Licht hilft zudem, die Geschichte des Motivs besser zu erzählen. Es kann die Sicht auf unser Thema oder die Umgebung gezielter definieren und umgestalten.

Das Licht, das in einer Szene vorhanden ist, ist nicht immer ausreichend. Also fügen wir Blitz – konstant oder stroboskopisch – hinzu, um das endgültige Bild weiter zu modifizieren. Blitzlicht kann dabei viele Formen annehmen, und oft wollen wir es nutzen, um die gewünschten Lichtverhältnisse zu erschaffen. Zum Beispiel können wir mit entsprechender Lichtsetzung Sonnenlicht simulieren oder künstliche Lichtquellen wie Lampen oder Kerzen nachahmen. Oft ist der Blitz, den wir in Bildern sehen, wahrnehmbar. Sein grundlegender, weißer Ton verrät ihn. Deutlich attraktiver ist es allerdings oft, wenn sich das künstliche Licht subtil in die Szene einfügt. Etwa um bereits vorhandenes Licht nachzuahmen und zu verstärken. Auf diese Weise kann der „Blitz“ in Form von vorhandenem Licht in der Szene verborgen werden, unabhängig davon, ob er aus natürlichen oder künstlichen Quellen stammt. Bei Porträts im Freien kann der Blitz so dezent eingesetzt werden, dass der Betrachter ihn nicht als künstliches Licht wahrnimmt. Hier kommt es auf die richtige Platzierung an, um den natürlichen Schein zu wahren.

Ausrüstung, die du brauchst

Um künstliches Licht zu erzeugen, musst du in einige Studioblitze investieren, aber ebenso wichtig sind Lichtformer. Je nachdem, wie komplex dein Licht-Set-up sein soll, brauchst du ein bis vier Blitzgeräte – oder mehr! Aber du musst nicht sofort in eine komplette Ausrüstung investieren; für den Start reicht meist ein einzelner Blitz. Empfehlenswert ist das hochwertige Studio-Komplettset von Walimex für Einsteiger und ambitionierte Hobbyfotografen. Im Außen- oder Innenbereich kann ein Licht verwendet werden, um Blendeffekte zu verursachen oder weiches, diffuses, natürliches Licht zu erzeugen. Du kannst einer Innenaufnahme einen Blitz hinzufügen, um das Licht zu führen, oder mit Hilfe von Gelen Farbe hinzufügen, um bestehende Lichtquellen zu verbessern und zu ergänzen.

Egal, ob ein oder mehrere Blitze, wichtig ist in jedem Fall die Form und die Farbe des Lichts. Beide sind entscheidend, wenn es darum geht, das künstliche Licht möglichst natürlich in dein Motiv zu integrieren. Du kannst das Licht mit großen oder kleinen Softboxen und Farbfolien kreativ beeinflussen, je nachdem, welche Art von Licht du nachahmen möchtest. Beachte bei der Wahl immer dein Motiv und das darin vorhandene, natürliche oder künstliche Licht. Dieses kannst du dann entsprechend mit Blitzlicht unterstützen.

Betrachte zunächst, wie das Umgebungslicht fällt und wo es Schatten erzeugt. Sind sie hart, weich, diffus oder gerichtet? Sendet die Lichtquelle eine Farbe, und wie ist die Temperatur: warm oder kalt? Dies ist die Grundlage dafür, wie und wo du Blitzlicht hinzufügst, um das Bestehende zu verbessern und nachzuahmen. Um etwa hartes, warmes Licht zu erzeugen, verwende Modifikatoren wie Wabengitter, um die Richtung zu bestimmen und Lichtverluste zu verhindern. Erhöhe gegebenenfalls mit Farbgel die Farbtemperatur. Für den Look von weichem, diffusem Tageslicht kannst du den Blitz mit einer großen Softbox ausstatten. Das sorgt für angenehm weiche Schatten.

Eine große Octobox in einer hohen Position sorgt für natürliches Licht in Innenräumen.

Lass die Sonne aufgehen

Im Freien zu fotografieren bedeutet, natürliches und künstliches Licht in die perfekte Balance zu bringen. Das Aufnehmen von natürlich aussehenden Bildern im Freien, in denen der Blitz verborgen ist, kann auf verschiedene Weise erfolgen. Je nachdem, welchen Look du erzielen möchtest. Eine Schattenaufhellung gelingt am besten mit diffusem Licht. In einer solchen Situation ist eine große Softbox ideal, z.B. die Aputure Nova P300c. Im folgenden Beispiel verfolgen wir jedoch die Idee, mit Blitzlicht hartes und direktes Sonnenlicht zu kreieren. Wir möchten ein Bild erstellen, das aussieht, als wäre es am Nachmittag aufgenommen worden, wenn die Sonne tiefer steht. Wir möchten direkt in das „Sonnenlicht“ fotografieren, in diesem Fall unseren Blitz. Wichtig ist, den richtigen Tag für die Aufnahme zu wählen, der den gewünschten Bedingungen möglichst nahe kommt. Ein nasser oder dunkler Tag kann unsere Geschichte nicht glaubhaft erzählen, da sich das harte Sonnenlicht fehl am Platz anfühlen würde. Deshalb habe ich an einem sonnigen Nachmittag fotografiert, sodass sich das Hintergrund- und Blitzlicht optimal miteinander mischen. Die von mir gewählte Position bietet uns den Schatten, um unser Modell zu platzieren, etwas Himmel, um den hellen Sonnentag zu zeigen sowie Bäume und Blätter, um das harte Licht im Hintergrund zu brechen und einer Überbelichtung entgegenzuwirken. Wenn wir den Blitz vor den Bäumen positionieren, bekommen wir noch etwas mehr Kontrast ins Bild. Am wichtigsten ist die Richtung des Lichts. Platziere den Blitz höher, damit er den Eindruck erweckt, als käme das Licht vom Himmel. Die Leistung sollte zudem nicht zu hoch sein. Ansonsten drohen Blendenflecke. Übernimm die volle Kontrolle über deine Kamera und den Blitz und beginne das Umgebungslicht zu analysieren und füge dann das Blitzlicht hinzu. Beachte, dass sich das Licht während des Shootings ändern kann. Passe dich also immer der neuen Situation entsprechend an.

10 Top-Tipps

Die wichtigsten Tipps und Tricks, die du bei der Arbeit mit Blitzlicht beachten solltest.

1. Berücksichtige die Richtung des Lichts
Betrachte immer die Richtung des vorhandenen Lichts, da dies dir sagt, wo du deinen Blitz hinzufügen musst, damit er glaubwürdig wirkt.

2. Spiele mit der Farbtemperatur
Das von dir hinzugefügte Licht wird besser gemischt, wenn die Farbe das vorhandene Licht nachahmt. Dies kann seine Temperatur oder eine künstliche Farbe wie Rot sein.

3. Hart oder weich?
Der leichte Lichtabfall kann so gesteuert werden, dass er sich mit dem des bestehenden Lichtes vermischt. So kann beispielsweise mit einer Softbox weiches Tageslicht erzeugt werden, das weiche Schatten erzeugt.

4. Starte einfach
Mach es dir für den Beginn leicht. Arbeite mit einem Blitz.

5. Auffüllen – nicht überstrahlen
Wenn du einem Bild, in dem natürliches Licht als Hintergrundbeleuchtung verwendet wird, Blitz hinzufügst, überwältige es nicht. Unterbelichte, sodass der Blitz subtiler wirkt.

6. Bewerte zuerst die Umgebung
Wenn du die Aufnahme konzipierst, mache eine Aufnahme ohne Blitz. Richte deine Kamera ein und gestalte die Szene nach deinen Wünschen.

7. Flute nicht das gesamte Motiv
Füge der gesamten Szene nicht nur Licht hinzu, weil du es kannst; besser ist ein dezentes Vorgehen. Finde die Balance zwischen den Lichtquellen.

8. Fokussiere dich auf das Bild
Entscheide, welche Art von Bild du aufnehmen möchtest. Low Key und High Key haben sehr unterschiedliche Empfindungen und erfordern unterschiedliche Ansätze.

9. Sei flexibel
Selbst die am besten geplanten Aufnahmen funktionieren nicht immer. Beginne mit einer starken Idee und fange an zu improvisieren.

10. Füge Umgebungslicht hinzu
Einige Aufnahmen haben nicht viel vorhandenes Licht und damit keine Atmosphäre. Scheue dich nicht, eine Lampe zu bewegen oder Kerzen hinzuzufügen, um mehr Interesse und Tiefe im Bild zu wecken.

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