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So fotografierst du funkelnde Blendensterne

Verleihe Dämmerungsaufnahmen das gewisse Extra, indem du die Blende schließt und kleine Gegenlichtquellen in Blendensterne verwandelst.

Mit dem Einbruch der Dunkelheit können bekannte Orte und Sehenswürdigkeiten völlig anders wirken. Die beste Zeit, um eine Stadtlandschaft eindrucksvoll einzufangen, ist jedoch nicht in der tiefen Nacht, sondern kurz nach Sonnenuntergang, wenn der Himmel in intensivem und kühlem Blau aufleuchtet.

Unter Fotograf:innen ist diese Zeit als blaue Stunde bekannt und entfaltet insbesondere im Kontrast mit den warmen Kunstlichtquellen einer Stadt eine reizvolle Wirkung. Besonders stark zum Ausdruck kommt dieser Kontrast vor allem auch dann, wenn du die kleinen Lichtquellen in reizvolle Blendensterne verwandelst.

Wie intensiv dieser Sterneffekt ausfällt beziehungsweise wie definiert die einzelnen Strahlen hierbei erscheinen, hängt davon ab, wie sehr du die Blende schließt. Hierbei gilt: je kleiner die Blende, desto stärker der Sterneffekt.

Apropos Kamera-Einstellung: Fotografierst du bei schwachem Licht und schließt die Blende, wirst du mit langen Verschlusszeiten arbeiten müssen. Insbesondere, um den ISO-Wert so niedrig wie möglich zu halten und Bildrauschen zu vermeiden. Zum unabdingbaren Begleiter in der Dämmerung wird deshalb ein Stativ.

Fotoprojekt „Blendenstern“: So geht’s

1. Kamera sichern

Auch wenn viele moderne Kameras ein gutes Rauschverhalten in hohen ISO-Bereichen aufweisen, ist es doch am besten, die Kamera auf einem Stativ zu montieren und den ISO-Wert so niedrig wie möglich zu halten. Ist es windig, macht es Sinn, die Kamera zusätzlich zu stabilisieren, indem du zum Beispiel deine Kameratasche an der Mittelsäule des Stativs aufhängst.

2. Komposition wählen

Nehme dir Zeit, um die wirkungsvollste Komposition zu finden, die die Lichtquellen der Szenerie optimal nutzt. Hast du diese gefunden, setze den Fokus und wechsel anschließend zum manuellen Fokus, um die Schärfeeinstellung zu speichern. Nutze Live View, um zu überprüfen, ob die Szene schön scharf erscheint.

3. In Raw fotografieren

Wenn du mit künstlichen Lichtquellen inmitten von schwachem Tageslicht arbeitest, wird deine Kamera mit sehr hellen und sehr dunklen Bereichen im Bild konfrontiert. Fotografiere deshalb im RAW-Format, um überbelichtete (und auch unterbelichtete) Bereiche in der Nachbearbeitung mit einer RAW-Software wie zum Beispiel Adobe Lightroom retten zu können.

4. Manueller Modus

Anfänger sind vielleicht versucht, im Modus „Blendenpriorität“ (A oder Av) zu fotografieren. Um die beste Kontrolle über die Belichtung zu erhalten, empfehlen wir jedoch, im manuellen Modus (M) zu fotografieren. Verwende eine DSLR mit optischem Sucher, nutze den Live View, um eine Vorschau davon zu erhalten, wie sich die Einstellungen auf das Bild auswirken aladdin138.

5. Einstellungen

Schließe die Blende (f/18) und passe die Verschlusszeit an, um den Belichtungsmesser an den gewünschten Belichtungsstil anzupassen. Das Drücken des Auslösers kann winzige Vibrationen verursachen, die die Schärfe beeinträchtigen können. Nutze deshalb die Selbstauslöse-Funktion – so können die Vibrationen „abklingen“, bevor die Aufnahme ausgelöst wird.

6. Experimentieren

Nutze die Gelegenheit, und halte dein Motiv direkt in unterschiedlichen Bildern fest: Wechsel zum Beispiel vom Quer- ins Hochformat (oder umgekehrt) und/oder tausche das Weitwinkelobjektiv (z. B. Canon RF 16mm f2,8 STM) gegen ein Telezoom (z. B. Nikon Nikkor Z 70-200mm f2,8 VR S) aus, um zu sehen, wie sich das andere Format beziehungsweise das komprimiertere Sichtfeld auf die Wirkung des Motivs auswirkt.