03.10.2019

Schöne Porträts fotografieren

Andere Menschen zu fotografieren gehört zu den ältesten Disziplinen der Foto-Welt, und da es unglaublich viele Menschen, unendlich viele Locations und auch sonst viele kreative Möglichkeiten gibt, werden dir die Motive so schnell auch nicht ausgehen. Doch wie kann ich schöne Porträts fotografieren, was brauche ich dafür? Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengetragen.

Das perfekte Zubehör

Auch wenn es beim Porträts fotografieren wohl am wenigsten um die Technik geht, ist sie dennoch elementar. Wie ein Profi-Koch sollte ein Porträtfotograf einfach auf das richtige Material setzen, damit er sich anschließend auf seine Aufgabe voll konzentrieren kann. Im ersten Schritt braucht es natürlich eine Kamera. Die gute Nachricht: Fast jedes Modell mit wechselbaren Objektiven ist für den Job gut geeignet. Profi-Fotografen schwören auf Vollformat-Modelle, die bieten mehr Megapixel und generell eine noch ansprechendere Bildqualität. Wer es perfekt machen will, nutzt eine spiegellose Kamera, wie etwa die Canon EOS RP, die Sony Alpha 7 III, Panasonic S1 oder die Nikon Z 6. Zum einen punkten diese Modelle mit einem cleveren Augen-Autofokus, zum anderen kannst du im digitalen Sucher genau sehen, wie das Bild fertig aussehen wird.

Die Wahl des richtigen Objektives ist derweil eine Glaubensfrage: Für Bilder des Gesichts oder generell einen engen Blickwinkel empfiehlt sich eine lichtstarke Festbrennweite jenseits der 70mm. Wer dagegen Menschen in einem schönen Umfeld fotografieren möchte, greift eher zu einem 24er oder einem 35mm-Objektiv mit Blende f/1.8 und besser. Entsprechende Linsen gibt es auch schon günstiger von Tamron oder Sigma. Wer sich erst hineintasten will, findet in fast jedem Hersteller-Lineup auch ein günstiges 50mm-Objektiv mit Blende f/1.8. Damit haben schon viele Größen der Fotoszene begonnen.

Porträts fotografieren mit Reflektor

Außer einer Kamera und einem guten Objektiv brauchst du noch einen Reflektor. Gute Varianten kommen hier aus dem Hause Sunbounce oder Metz. Nimm einen großen, aber nicht zu großen Reflektor, der auch ein paar Jahre halten soll. Er ist dafür da, dass du das Licht vor Ort lenken kannst.

Die Beziehung zum Model

Nun haben wir viel über Technik geredet, dabei ist der Punkt „Menschlichkeit“ der eigentlich wichtige, den viele Fotografen zu Beginn unterschätzen. Wenn du Portraits fotografierst, solltest du gut mit ihnen klarkommen. Je mehr dich deine Motive mögen, desto lockerer werden sie, desto mehr könnt ihr experimentieren und desto besser werden die Bilder – eigentlich logisch. Nimm dir daher vor dem Shooting Zeit zu besprechen, was du vorhast. Zeig mal ein paar Bilder und erkläre, wie du herangehen möchtest. Spendiere ein Getränk und mach Musik an, die dein Model mag. Nutze die Kamera als Werkzeug und verstecke dich nicht dahinter. Mach lieber wenige Bilder – dafür aber richtig Gute.

Kontrolliere das Licht

Die Hauptlichtquelle ist im Grunde immer ein Fenster oder die Sonne. Idealerweise kombinierst du das mit einem Fülllicht, welches die Schattenseite etwas ausgleicht. Wenn du keinen Blitz als Fülllicht hinzufügen willst, stelle sicher, dass du dir einen Reflektor holst, der ein wenig Licht in die Aufnahme zurückwirft. Dieses zusätzliche Licht in den Schatten macht wirklich einen großen Unterschied im Bild. Reflektoren haben eine Reihe von Gründen, die sie beliebter als Blitze machen: Sie sind wesentlich günstiger und robuster, bieten aber gleichzeitig ein natürlicheres Licht und du kannst sofort sehen, wie sich das Licht verändert.

Ein silberner Reflektor gibt dir ein helles, kräftiges Licht – nützlich, wenn das Licht flach ist. Du kannst die Intensität des Lichts mit der Entfernung vom Reflektor zu deinem Modell und dem Winkel in Bezug auf die Sonne oder die Lichtquelle steuern. Goldene Reflektoren erzeugen derweil ein warmes Licht, das sich ideal für Bilder bei romantischen Sonnenuntergängen eignet.

Arbeite souverän

Du hast nicht lange Zeit, bevor sich das Licht wieder ändert, also verkompliziere die Dinge nicht. Fange mit dem grundlegenden, natürlichen Licht an, dann erst kommen Reflektoren. Blitze erst, wenn es wirklich notwendig ist. Mit etwas Übung wirst du im Nu ein Meister bei der Beobachtung des verfügbaren Lichts, künstlich oder natürlich. Sobald du weißt, was du hast, kannst du es nach Bedarf verwenden. Und keine Panik! Worst-Case-Szenario ist, wenn du Hintergründe oder Licht nicht steuern kannst. Dann geh näher ran, öffne die Blende weit und beseitige den Hintergrund. Geh mit deinem Model in den Schatten oder nach Drinnen. Es gibt fast keine Situation, in der das nicht möglich ist und es garantiert dir ein gutes, starkes Bild. Denk immer daran: Wenn du hektisch und unsicher wirst, färbt das auch auf das Model ab. Gerade am Anfang des Shootings solltest du das machen, was du sicher kannst. Später ist genug Zeit für Experimente.

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