24.06.2022

Einen hohen Standard setzen mit Normalbrennweiten

Mit Normalbrennweiten um die 50 mm siehst du die Welt durch den Sucher wie durch deine Augen – sie sind ein unverzichtbares Objektiv in deiner Ausrüstungstasche. Auch wenn die extremen Enden des Brennweitenbereichs möglicherweise überraschendere Bildergebnisse erzeugen, gehört eine Normalbrennweite zwischen 35 und 70 mm in jede Fototasche.

Eines der beliebtesten Standard-Objektive ist das 50 mm, das eine hervorragende Auflösung und meist eine große maximale Blendenöffnung bietet.

Unter Berücksichtigung des Sensor-Crop-Faktors kann auch ein 30-mm- oder 35-mm-Objektiv zur Standardbrennweite werden: So werden 35 mm an einer APS-C- Nikon (1,5-fach) zu 52,5 mm und an einer APS-C-Canon (1,6- fach) zu 56 mm.

Wer mehr Flexibilität möchte, ist mit einem Standardzoom mit einem Brennweitenbereich von 24-70 mm gut bedient (z. B. Canon RF 24-70mm f/2.8 L IS USM, Nikon Nikkor Z 24-70mm f2,8 S, Sony FE 24-70mm 1:2,8 GM). Jedoch verfügen Zooms meist nicht über die maximale Offenblende, die Festbrennweiten bieten.

Schnell & Preiswert

Eine 50-mm-Festbrennweite (oder die entsprechende Brennweite für diejenigen, die nicht mit einer Vollformatkamera fotografieren) ist eine besonders preiswerte Möglichkeit, um ein schnelles und vielseitiges Objektiv in der Fototasche zu haben.

So ist ein neues 50-mm-Objektiv mit Lichtstärke 1:1,8, wie das Canon RF 50mm f1,8 ST, bereits für rund 200 Euro zu erwerben.

Es gibt mehrere Gründe, warum eine sehr große maximale Blendenöffnung nützlich ist.

Einer davon ist, dass sie sich hervorragend für kreative Bilder mit geringer Schärfentiefe und unscharfem Hintergrund eignet. Vorsicht geboten ist jedoch beim Fokussieren, da bereits ein winziger Fehler deine Aufnahme ruinieren kann.

Zudem bietet dir ein lichtstarkes Objektiv die Möglichkeit, bei schlechten Lichtverhältnissen eine größere Blende zu verwenden.

Was bedeutet, dass du weiter fotografieren kannst, ohne den ISO-Wert erhöhen zu müssen und somit Bildrauschen zu riskieren. Von Landschaften bis Porträts: Die Einsatzmöglichkeiten einer Normalbrennweite sind vielseitig. Bei Hochzeiten oder Konzerten kommen zum Beispiel ihre Low- Light-Fähigkeiten zum Tragen.

Wie das Auge sieht

Mit einer Standardbrennweite erhältst du eine Perspektive, die der Sichtweise des menschlichen Auges so nahe kommt, wie es optisch möglich ist.

Während ein Weitwinkel-Objektiv meist eine gewisse Bildverzerrung verursacht und ein Tele-Objektiv die Szene vor der Kamera komprimiert, ist das, was du bei der Verwendung eines Standardobjektivs siehst, mehr oder weniger auch das, was auf dem Sensor der Kamera erfasst wird.

Der „reine“ Blick eines 50-mm-Objektivs gehört in jede Fototasche.

Du möchtest dich selbst davon überzeugen? Dann setze ein 50-mm-Objektiv auf deine Kamera oder stelle den Zoom auf 50 mm Brennweite ein und halte dein freies Auge offen, während du durch den Sucher schaust.

Du wirst feststellen, dass der Vergrößerungsfaktor in beiden Ansichten ungefähr gleich ist.

Das bedeutet, dass du die Welt mit einem 50-mm-Objektiv aus der gleichen Perspektive betrachtest wie mit dem bloßen Auge.

Aus diesem Grund ist die Normalbrennweite auch bei Reportagefotografen so beliebt, die die Welt genau so einfangen wollen, wie sie ist.

Schmeichelhafte Porträtaufnahmen

Ein Standard-Objektiv ist auch ein hervorragendes Werkzeug für die Porträtfotografie. Die hohe Lichtstärke ermöglicht es, Hintergründe unscharf abzubilden und das Motiv hervorzuheben.

Zudem ist diese Optik vor allem für ihre Verzeichnungsfreiheit bekannt.

Das bedeutet, dass ein mit einem Standard-Objektiv aufgenommenes Porträt sehr schmeichelhaft sein kann, da es frei von Bildfehlern ist – vorausgesetzt, du gehst nicht zu nah an dein Motiv heran.

In Kombination mit einer Vollformatkamera eignet sich die Normalbrennweite ideal für Ganzkörper-Porträts oder Porträts bis zur Taille, nahe Kopfaufnahmen hingegen können dazu führen, dass Nase und Kinn vergrößert werden.

Bei einer Kamera im APS-C-Format hingegen sind aufgrund der zusätzlichen Länge, die durch den Cropfaktor entsteht, enge Kopfaufnahmen ohne Verzerrung durchaus möglich.

Bei der Aufnahme des Porträts sollten die Augen im Mittelpunkt stehen. Je größer die Blende ist, desto deutlicher werden Fehler bei der Fokussierung, also nimm dir die Zeit, um es richtig zu machen.

An einer APS-C-Kamera mit kleinerem Sensor wird aus einer 50-mm- Festbrennweite ein 75- oder 80-mm- Objektiv – perfekt für rahmenfüllende Porträts.

Profi-Tipp: Nahfokussierung

Eine 50-mm-Festbrennweite kann bis zu 45 Zentimeter von der Sensorebene entfernt fokussieren. Du möchtest noch näher herangehen?

Dann drehe es einfach um!

Ein auf den Kopf gestelltes 50-mm-Objektiv bietet in etwa die gleiche Vergrößerung wie ein Makro-Objektiv – das heißt, es kommt einem Abbildungsverhältnis von 1:1 sehr nahe, ohne dass du viel Geld für ein spezielles Makro-Objektiv ausgeben musst.

Natürlich kannst du das Objektiv einfach verkehrt herum vor die Kamera halten, besser funktioniert es jedoch mit einem Umkehrring

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