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Traumhafte Sommerlandschaften

Der Sommer ist da und die meisten Menschen freuen sich auf lange, warme Abende in der Sonne, sitzen im Garten bei einem Glas Wein, essen Eis und verbringen die Wochenenden am Strand oder am See mit der Familie. Landschaftsfotografen sind jedoch anders. Der Grund, warum die meisten Fotografen den Sommer nicht mögen, ist, dass die Lichtqualität im Allgemeinen weniger fotogen ist als in anderen Jahreszeiten. Die Sonne geht schnell auf und steigt hoch in den Himmel, was harte Schatten und wenig Struktur bedeutet. Es gibt mehr atmosphärischen Dunst, der dazu führen kann, dass die Landschaft ausgewaschen erscheint.

Die Tageslänge macht die Sache auch schwierig. Im Norden zum Beispiel ist der Sonnenaufgang im Sommer gegen 4.30 Uhr und der Sonnenuntergang nach 22.00 Uhr. Seien wir ehrlich, es ist eine echte Anstrengung, rechtzeitig vor Ort zu sein, um sich für den Sonnenaufgang vorzubereiten, und der Aufenthalt bei Sonnenuntergang wird dem Familienleben im Wege stehen. Auch wenn das Licht im Sommer seine Tücken hat, lohnt es sich definitiv; die Kamera in die Hand zu nehmen. Wir zeigen dir, welche einzigartigen Fotomöglichkeiten der Sommer mit sich bringt.

Sommerwetter verstehen

Das Verständnis des Wetters ist der Schlüssel für erfolgreiche Fotos im Sommer. Obwohl wir dazu neigen, den Sommer als eine Zeit voller langer,
warmer Tage am Strand, am See oder auf dem Land zu romantisieren, ist das Wetter oft recht wechselhaft: Wir erleben weder viele Wochen mit nur strahlendem Sonnenschein noch unendlich lange Regenperioden. Meist wechseln sich ein paar Mini-Hitzewellen mit folgenden heftigen Gewittern ab. Diese Unvorhersehbarkeit ist jedoch eigentlich großartig, da sie ausgezeichnete Möglichkeiten bieten kann, wenn dein Timing passt. Bewölkte Tage können helfen, die raue Sonne zu entschärfen und auch
mitten am Tag können interessante Lichteffekte entstehen. Die Sonne, die
durch Lücken in den Wolken stößt, kann punktuelles Licht in der Landschaft erzeugen oder wichtige Merkmale hervorheben; mit der richtigen Aufnahme und Bearbeitung gelingen dir dramatische Bilder. Auch für die Küstenfotografie eignen sich wolkige Tage hervorragend: Schraube einen starken Neutraldichtefilter auf dein Objektiv und verwandle die Wellen in einen ätherischen Nebel und das Meer in eine glasige Oberfläche.

Ein klarer Himmel ist bei Landschaftsfotografen nicht beliebt, ist im Sommer aber häufig Alltag. Unter diesen Bedingungen ist es besser, wenn du morgens oder abends fotografierst, wenn das Licht weicher ist und die niedrige Sonne Form und Textur in der Landschaft betont. Eine weitere Möglichkeit bei klarem Himmel ist es, abends loszufahren und zu versuchen, den Nachthimmel mit seinen Sternen zu fotografieren. Gewitter sind im Sommer recht häufig und können dramatisch zum Fotografieren sein, ohne ein Risiko einzugehen. Während eines Gewitters zu fotografieren ist nicht der beste Weg, um die persönliche Sicherheit zu gewährleisten. Mache dich lieber sofort nach dem Sturm auf den Weg. Dann herrscht eine außergewöhnliche Klarheit und der Himmel kann besonders dramatisch sein.

Sommerliche Motive

Sommerlicht ist nicht immer perfekt. Also halte nach perfekten Motiven Ausschau.

Wildblumen: Vom späten Frühjahr bis zum Hochsommer werden Wälder, Felder und Wiesen mit Wildblumen belebt. Frühblüher starten im Mai in den Wäldern. Im Juni und Juli erstrecken sich Felder mit rotem Mohn in die Ferne – manchmal wird auch hellrosa Opiummohn für den pharmazeutischen Gebrauch angebaut. Das Schwierige bei wilden Mohnblumen ist, dass es keine Möglichkeit gibt zu wissen, wo sie blühen werden, da die Samen viele Jahre lang schlummern können – der einzige Weg, sie zu finden, ist, aus dem Haus zu gehen und zu suchen. Ab etwa Mitte bis Ende August blüht das Heidekraut und bedeckt die Hänge mit Purpur. Um Wildblumen zu fotografieren, nutzt du am besten ein Weitwinkelobjektiv. Das sorgt für eine dramatische Perspektive. Alternativ stauche das Bild mithilfe eines Teleobjektivs. Mit einem Makroobjektiv kannst du indes mit toller Schärfentiefe spielen.

Felder: Felder mit Kulturen wie Mais, Weizen und Gerste sind großartige Motive; für etwas anderes versuche, mit einer begrenzten Schärfentiefe oder einer langen Verschlusszeit zu fotografieren, um eine kreative Bewegungsunschärfe zu erzeugen.

Frühnnebel: Die meisten Menschen verbinden einen nebligen Morgen mit Frühling und Herbst, aber sie sind auch im Sommer überraschend häufig. Wenn du denkst, dass es eine Chance auf Nebel gibt, dann steh früh auf und gehe am besten in die Berge. Der Blick auf Bäume und Gebäude, die sich über einen niedrigen Nebel erheben, ist ein Rezept für eindrucksvolle Bilder.

Sternenhimmel: Klare Nächte sind perfekt, um den Nachthimmel, insbesondere die Milchstraße, zu fotografieren. Du brauchst ein lichtstarkes Weitwinkel (mit Blende f/2,8 oder besser) und eine Kamera, die bei hohem ISO-Wert gute Ergebnisse liefert. Fokussiere auf Unendlich und nimm Belichtungen von nicht mehr als 15 Sekunden auf.

Mehr Kraft mit Filtern

Es gibt einige Filtereffekte, die in der Postproduktion schwer oder gar nicht reproduzierbar sind: z. B. Blendeffekte von nichtmetallischen Oberflächen mit einem Polarisationsfilter oder die Verlängerung der Belichtungsdauer mit einem Neutraldichtefilter, auch Graufilter genannt. Durch die Beseitigung von Reflexionen stellt ein Polfilter die natürliche Farbsättigung wieder her und verbessert den Kontrast; die resultierenden Bilder haben mehr Durchschlagskraft. Der Effekt ist besonders ausgeprägt bei blauem Himmel und ist daher ein unverzichtbarer Filter für die Landschaftsfotografie im Sommer. Die Filter sind zudem einfach zu bedienen: Polfilter haben ein rotierendes Frontelement und wenn du es drehst, siehst du Reflexionen und Blendung kommen und gehen, der blaue Himmel verdunkelt und erhellt sich. Drehe einfach den Filter, während du durch den Sucher blickst, bis der gewünschte Effekt zu sehen ist. Kurzum: Ein Polfilter ist Pflicht!

Neutraldichtefilter reduzieren die Lichtmenge, die durch die Linse einfällt, und ermöglichen es, die Belichtungszeiten künstlich zu verlängern. Obwohl sie vor allem für die Erzeugung von neblig aussehendem Wasser bekannt sind, ist dies nicht ihr einziger Einsatzzweck: Du kannst tolle Effekte mit sich bewegenden Wolken erzeugen oder den Filter nutzen, um die Bewegung von Pflanzen kreativ zu verwischen.