Fotografieren im Frühling
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden, belebenden Blick. Im Tale grünet Hoffnungsglück!“ Diese Zeilen des Osterspaziergangs aus Goethes Faust sind ein Sinnbild dafür, wie auch viele Fotografen es kaum erwarten können, endlich wieder frische Motive vor die Linse zu bekommen und die Natur neu zu entdecken. Und dabei nicht mehr zu frieren…
Wir haben Tipps zusammengestellt, die dich gut durch den Fotofrühling bringen – Schnappschüsse, Projekte, eine kleine Fototour… Viel Spaß beim Fotografieren!
Inhalt
Schnappschüsse im Frühling

Viele Motive kann man gar nicht richtig planen. Sie ergeben sich spontan und man muss als Fotograf nur reagieren. Im Frühling fällt es sogar besonders leicht – freuen wir uns doch umso mehr über die Farben und das Licht. Ganz gleich, ob du zum Einkaufen gehst, mit dem Hund spazieren oder mit der Familie in den Park – die Kamera muss in den nächsten Wochen einfach dabei sein. Sich für die Blumen mal eben schnell auf den Boden werfen ist nur eine Idee. Wer auf Schnappschussjagd geht, wird daran nicht nur selbst viel Freude haben, sondern auch seinen Mitmenschen Spaß bereiten.

Auch bei einem Bummel durch die Stadt bieten sich viele Motive, die wir in den letzten Monaten so kaum fotografieren konnten. Die Sonne steht höher und so fällt wieder mehr Licht in die Straßen. Leichtes Weitwinkel und ab die Post! Es hat kurz geregnet (im April müssen wir damit wohl rechnen)? Dann nutze die Spiegelungen auf der Straße. Oder warte, bis kurz danach die Sonne wieder rauskommt, und für eine ganz besondere Stimmung sorgt. So ein Licht kann man nicht planen – und es ist einfach perfekt für die Street Photography.
Was für eine Kamera nehme ich dafür mit? Am besten ein kleines Modell wie die Canon EOS 250D oder die Sony Alpha 6400, damit du sie auch wirklich immer dabei hast, wenn sich eine Fotogelegenheit bietet. Ein Standard-Zoom reicht völlig, ideal ist auf jeden Fall ein Brennweitenbereich von 24 bis 120 mm (KB). Aber ganz ehrlich: Die Technik ist bei diesen Aufnahmen eher zweitrangig. Der Fotofreak nimmt natürlich ein stabiles Stativ und ein Makroobjektiv mit und vielleicht sogar ein Blitzgerät.
Porträt-Shooting im Freien

Ein gezieltes, kleines Projekt im Frühling könnte ein Porträt-Shooting in der Stadt sein. Auch dafür braucht es nicht viel: Schönes Wetter, eine Kamera, eine Porträtbrennweite (zum Beispiel das 85 mm f/1.8 SP von Tamron) – und ein Model, das Lust hat, mit dir ein paar Stunden zu verbringen. Am besten hast du dir vorher schon ein paar mögliche Locations für ein frühlingshaftes Porträt überlegt, im Zweifel gilt aber auch hier: spontan sein. Variiere mit Ausschnitten und Perspektiven, verfolge dein Model mal eher wie ein Paparazzo und bitte es dann, mal direkt in die Kamera zu schauen. Ein paar Accessoires wie Sonnenbrille, ein Halstuch oder auch einfach ein paar Einkaufstüten (steigert eventuell den Spaß des Models am Shooting ;-)) bringen uns zusätzliche Motive.
Auf Fototour in der Botanik

vermittelt, das Blütenmeer ginge ewig weiter.
Nichts steht so stark für den Frühling wie Blumen – Zeit für eine gezielte Blütenjagd! Ob es ein Ausflug in den Park ist, du lieber durch den Wald wanderst oder den Botanischen Garten besuchst: Jetzt ist die richtige Zeit, um sich die frischen

Blumen vorzunehmen, die unsere Welt gerade bunter machen. Besonders lohnenswert ist unser erstes Beispiel: Eine geschlossene Blütendecke gibt es am Boden so manchen Waldes – bei niedrig stehender Sonne fängst du die Stimmung am besten ein.

Frühlings-Projekt für zuhause

Oft sind die simplen Fotos die besten – was nicht unbedingt heißt, dass sie schnell gemacht sein müssen. Denn auch wenn das Bild eigentlich ganz einfach ist, kommt es auf die Details an, die es besonders machen. Aber selten wird hier der erste Schuss der Beste sein – eher tastet man sich nach und nach ans perfekte Ergebnis heran. Was ist der richtige Bildausschnitt? Wie viel Licht brauche ich auf der Blüte und wie viel im Hintergrund? Und wie beleuchte ich mein Motiv überhaupt: Mit Blitz oder Dauerlicht – vielleicht ist das schönste Licht das Tageslicht, das durchs Fenster fällt? Habe ich all das einigermaßen ausgelotet, geht es so richtig ans Fotografieren. Die Kernfrage wird dann: Ist die Blüte auch wirklich knackscharf? Und: Wie zufrieden bin ich mit den Farben und muss ich nicht doch eher noch mit ein wenig Bildbearbeitung nachhelfen? Wie perfekt man die Blüte auch ausgewählt hat, es gibt bestimmt noch ein paar Flecken, die du hinterher wegstempeln solltest. Ein solches Projekt ist auch eine gute Gelegenheit, seine Kamera besser kennenzulernen – probiere einfach mal verschiedene Kamera-Einstellungen und -Modi aus und taste dich nach und nach ans perfekte Ergebnis heran.
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