Aktionstage - bis zu 10 % Rabatt * - Gutscheincode: OKTOBERFEST
12.07.2020

CANON RF 28-70 mm f/2L USM

95 mm Filterdurchmesser und fast 1,5 Kilogramm Gewicht – in einem Standardzoom? Die Eckdaten von Canons RF-Kracher machen neugierig. Überzeugt es auch in der Praxis?

Mit über einem Kilo ist das Canon recht schwer, da-für aber sehr gut verarbeitet. Es ist scharf und hat einen sehr schnellen Autofokus verbaut.

Mal unter uns: Nach dem Bajonett-Wechsel bei Canon Anfang der 90er Jahre hat sich der Objektiv-Markt doch schnell auf „Standard-Lösungen“ verständigt. Die Folge: Ein 24-70 mm f/2.8 hier, ein 35er f/1.4 da – die Zeiten von Legenden wie dem EF 50 mm f/1.0L mit Autofokus waren schnell vorbei. Und auch für den RF-Anschluss ist schon ein 24-70 mm f/2.8 angekündigt und kommt dieses Jahr. Da stellt sich die Frage: Ist das 28-70 mm f/2 eine in Serienproduktion gegangene Machbarkeitsstudie, ein Marketinggag für den neuen Anschluss – oder ein neues Level an Flexibilität? Denn Tatsache ist: Mit 28 mm, 35 mm, 50 mm und 70 mm ersetzt Canons Schwergewicht theoretisch vier Festbrennweiten.

Ausstattung

Bevor wir zur Bildqualität kommen, sprechen wir zunächst über die Eckdaten. Das RF 28-70 mm f/2L USM, so der volle Name, ist aus dem Canon-typischen Kunststoff gefertigt und macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Der Zoomring läuft gleichmäßig satt und kann gesperrt werden, der Fokusring ist leicht zu drehen und der neue Funktionsring, der ganz vorne sitzt, ist frei programmierbar. Sonst bietet das Objektiv nur noch den obligatorischen AF-MF-Schalter, keinen Bildstabilisator und auch keine Fokusskala mehr. Canon betont, die Konstruktion sei auf höchstem Niveau gegen Staub, Dreck und Wasser geschützt und verfüge über einen stoßdämpfenden Mechanismus für mehr Robustheit und Langlebigkeit. Von all dem ummantelt verrichten 19 Linsen in 13 Gruppen ihren Dienst, darunter eine UD-Linse, die durch eine 9-Lamellen-Blende (f2.0-f/22) blicken. Angetrieben wird das Paket, wie bei Canons L-Klasse üblich, von einem Ultraschallmotor. 

Auch wenn sich Canon viel Mühe gegeben hat: Perfekt ist das 28-70er auch nicht. Ärgerlich ist vor allem das sogenannte Fokus-Breathing; je näher die Fokusebene liegt, desto weniger Brennweite liefert das Canon. 70 mm gibt es also nur, wenn das Motiv mehr als 20 Meter entfernt ist. Ein Problem, das tatsächlich viele Objektive mit ihm teilen. Aber immerhin, wo wir schon über den Fokus sprechen: Der macht seine Sache sehr gut, reagiert schnell und in Verbindung mit dem neuen Augen-AF- Servo auch sehr treffsicher.

Bildqualität

Die hohe Qualität zeigt sich auch in den Fotos; schon bei Offen-blende ist das Objektiv in der Bildmitte bei allen Brennweiten dermaßen scharf, dass bei den 30 Megapixeln der EOS R ein Abblenden kaum mehr nötig er-scheint. Spätestens bei Blende vier ist das Optimum erreicht, dann ziehen auch die Ränder nach. „Bereits ab Offenblende wirkt das Objektiv sehr hochauflösend, auch die Verzeichnung fällt in der Praxis nicht allzu stark ins Gewicht“, berichtet auch Digitalkamera.de. D-Pixx bescheinigte im Test zudem eine gute Korrektur von chromatischen Aberrationen und Flares. Alles in allem steckt Canon so sogar einige Festbrennweiten aus eigenem Hause in die Tasche. 

Das sagen die Kollegen …

The Digital-Picture.com:

„Das Canon RF 28-70 mm F2 L USM Objektiv ist ein großes, schweres und teures Objektiv, das aber fantastisch ist. Dieses Objektiv, das weltweit Erste seiner Art, bringt die f/2-Blende in das äußerst nützliche Standardzoomobjektiv. Mit dem RF-28-70-mm-F2-L-Objektiv in der Hand ist es wie mit mehreren Festbrennweiten, die alle immer an der Kamera montiert sind. Dass dieses Objektiv alleine in der Lage sein könnte, einen Satz Linsen zu ersetzen, macht die Nachteile wieder wett. Die Bildqualität dieses professionellen, rundum leistungsstarken Objektivs ist gigantisch. Es ist aber nichts für Hobbyfotografen.“ (Bryan Carnathan)

d-pixx:

„Dieses Objektiv ist es alles in allem alleine wert, ins EOS-R-System einzusteigen – sofern das Budget bei rund 5.000 Euro für Kamera und Objektiv liegt.“ (Herbert Kaspar)

digitalkamera.de:

„Das Canon RF 28-70 mm 2L USM ist zwar alles andere als preisgünstig, liefert dafür aber auch eine sehr gute Bildqualität ab. Als Kompromiss muss man das hohe Gewicht und den fehlenden Bildstabilisator in Kauf nehmen, erhält aber ein einzigartig lichtstarkes Standardzoom, das manche Festbrennweite überflüssig macht. Am meisten kann man Canon negativ ankreiden, dass das Gehäuse zwar spritzwassergeschützt ist, aber größtenteils aus Kunststoff besteht, auch wenn dieser Werkstoff durchaus Vorteile bietet und ebenfalls sehr robust sein kann. Bei der Bildqualität trumpft das Canon RF 28-70 mm 2L USM mit einer hohen Auflösung bereits ab Offenblende sowie den äußerst geringen optischen Fehlern auf.“ (Benjamin Kirchheim)

Das PhotoWeekly-Urteil:

Das hat uns gefallen: Die Kombination aus Schärfe, Fokus und f/2-Bokeh adelt das 28-70er zum besten Alltagsobjektiv, das Canon je gebaut hat. Es wird vermutlich in einigen Jahren einen kleinen Legendenstatus erlangen und entsprechend wertstabil bleiben.

Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Optische Perfektion erreicht auch dieses Schwergewicht nicht und ganz offenbar ist es sehr teuer. Die eigentliche Frage ist aber: Braucht es wirklich f/2 –oder reicht dir nicht auch das kommende 24-70 mm f/2.8 mit Bildstabilisator für EOS R?

Über den Autor:

Diese Artikel wurde uns freundlicherweise vom Magazin photo weekly, Heft 21/2019 zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen zum Magazin erhaltet Ihr hier.

Passende Produkte

Haben Sie eine Frage an unsere Experten?

Finden Sie die Antwort schnell und einfach auf unserer Kundendienstseite

Nichts mehr verpassen -
Der Foto Erhardt Newsletter!

Einfach abonnieren und als Newsletter-Empfänger jede Woche profitieren:

Es gelten unsere Datenschutzbestimmungen.